Aus literarischer Sicht kann das Buch "das jahrhundertkunstwerk" als etwas ganz Besonderes bezeichnet werden: Trotz seiner lediglich 52 Seiten stellt die Mischung aus sachlicher Reportage (mit der nötigen Beimengung von Skandal und Geheimnis), der naiven pseudowissenschaftlichen Berichterstattung eines Familienforschers und den hemmungslos überzogenen und vorsätzlich am Rande der Verständlichkeit balancierenden kunstwissenschaftlichen Expertisen das hochkonzentrierte Präparat eines Monumentalwerkes dar, das den Leser nach der Lektüre ebenso erfüllt wie erschöpft zurücklässt.

Die einzelnen Bilder der "Sammlung Hock" existieren tatsächlich.
Selbst dem ungeübten Auge dürfte auffallen, dass alle zwanzig im Jahrhundertkunstwerk abgebildeten Gemälde das Werk eines einzigen Künstlers sind - zudem in einem relativ kurzen Zeitraum seines Schaffens entstanden (was auch aus der Signatur der Originale ersichtlich wird).
Die Behauptung, die Gemälde hätten nicht nur unterschiedliche Autoren, sondern diese Autoren hätten, über Jahrhunderte verteilt, zu völlig verschiedenen Zeiten gelebt, steht in so offenbarem Kontrast zum Augenschein, dass die Meinung von Fachleuten als überflüssig erachtet werden wird.
Die dennoch stattfindende Einordnung und Klassifizierung der Werke durch Experten höchsten Ranges (wie mittels offiziell und bedeutsam wirkenden Briefköpfen, Stempeln und Unterschriften sowie unverkennbar kunst- und kulturwissenschaftlichen Formulierungen suggeriert wird) wirft Fragen auf, lässt zweifeln.